Gemeinsam mit der Philip-Lahm-Stiftung und der Universität Würzburg veranstalten die Kickers-Frauen am 13. Mai eine Veranstaltung zum Thema "Meet the Ref". Es diskutieren Dr. Thaya Vester und Fußballsoziologe Tim Frohwein wichtige Themen rund um das Schiedsrichterwesen in der beliebtesten Sportart Deutschlands. Mit dabei ist auch Noris Lunze, Schiedsrichter-Talent der Kickers-Frauen.
Der Amateurfußball ist Deutschlands populärste Sportart. Angriffe auf Schiedsrichterinnen oder Schiedsrichter haben in letzter Zeit jedoch immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Wie groß ist das Problem wirklich? Ist an den Vorkommnissen ein gesamtgesellschaftlicher Niedergang abzulesen, wie manche behaupten? Und bringen die Menschen in Deutschland Autoritäten – zu denen nicht nur Schiedsrichter, sondern auch Polizei- oder Rettungskräfte zählen – allgemein zu wenig Respekt entgegen? Darum geht es bei einer Podiumsdiskussion aus der Reihe „Meet the Ref“ am 13. Mai an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Ausrichter ist der Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung zusammen mit der Philipp Lahm-Stiftung, der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und den Würzburger Kickers-Frauen. Ort der Veranstaltung ist das Z6 am Campus Hubland Süd – im Gebäude wird beschildert. Die Teilnahme ist kostenlos, öffentlich und eine Anmeldung an info@nfz-juniorinnen.de möglich.
Unparteiische diskutieren mit
Im Fußball gelten für alle die gleichen Regeln – eine Grundvoraussetzung dafür, dass Chancengerechtigkeit möglich wird. Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sind diejenigen, die diese Regeln hüten und damit einen elementaren Beitrag zum Spiel leisten. Doch immer weniger Menschen in Deutschland sind bereit, diese Rolle zu übernehmen: Waren in der Saison 2016/17 noch rund 59.000 Unparteiische im Amateurfußball unterwegs, waren es in der Spielzeit 2022/23 nur noch knapp 53.600. Das entspricht einem Rückgang von 11 Prozent. Schon jetzt müssen in manchen Regionen Deutschlands Fußballspiele abgesagt werden, weil sich kein Referee findet. Sind auch Medienberichte über Angriffe auf Amateurfußball-Schiedsrichter schuld an diesem Trend? Wie problematisch ist die Lage wirklich? Und wie stellt sie sich aus Perspektive der Unparteiischen dar? Diese und andere Fragen diskutieren die Schiedsrichterforscherin Dr. Thaya Vester (Universität Tübingen) und der Fußballsoziologe Tim Frohwein (Philipp Lahm-Stiftung) am 13. Mai um 19.00 Uhr an der Uni Würzburg. Zu Gast sein werden auch Unparteiische aus der Region, die über ihre Erfahrungen berichten.
Die Veranstaltungsreihe „Meet the Ref”
Die Veranstaltung ist Teil der Dialogreihe „Meet the Ref“. Das Format gehört zur Initiative "treffpunkt fußball", ins Leben gerufen von Weltmeister Philipp Lahm sowie Europameisterin Celia Šašić, und bietet einen Rahmen für Austausch und Verständigung: Bei Dialogveranstaltungen in Vereinsheimen, die in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit umgesetzt werden, sollen Fußballer und Unparteiische in ungezwungener Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen, um einen Perspektivwechsel zu ermöglichen. Ende 2023 wurde das Format beim schwäbischen TSV Trochtelfingen erfolgreich erprobt. Seitdem haben mehrere Ausgaben stattgefunden, nicht nur im Vereinsumfeld.
„Wir haben die Initiative treffpunkt fußball ins Leben gerufen, um den Amateurfußball in Deutschland zu unterstützen und zu stärken. Die Initiative lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Engagement an der Basis und fördert Projekte von Vereinen in den Bereichen Integration, Teilhabe, Vielfalt, Inklusion und Nachhaltigkeit im Sport. Das Dialogformat ‚Meet the Ref‘ soll ein besseres Miteinander zwischen Schiedsrichtern und Spielern fördern und den Fairplay-Gedanken wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Wir freuen uns, dass wir zusammen mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit nun mehrere Ausgaben umsetzen können“, so Schirmherr und EURO2024-Turnierdirektor Philipp Lahm.
Kontakt
Prof. Dr. Heinz Reinders, Lehrstuhlinhaber für Empirische Bildungsforschung, Tel: +49 931 31-85563, heinz.reinders@uni-wuerzburg.de