14.11.2023

Kickers-Frauen bewerben sich um DFB-Leistungszentrum

Der Deutsche Fußball-Bund bietet Vereinen für eine Pilotphase im kommenden Jahr die Möglichkeit, sich um die neu einzurichtenden Förderzentren Leistungsfußball Weiblich zu bewerben. Die Kickers-Frauen haben hierzu ihre Vor-Bewerbung beim DFB eingereicht.

 

Der Mädchen- und Frauenfußball der Würzburger Kickers bewirbt sich um den Zuschlag in der Pilotphase der neu zu gründenden Förderzentren Leistungsfußball Weiblich (FZLW) des DFB. Die Förderzentren sollen den weiblichen Leistungsfußball in Deutschland auf eine neue Basis und damit die Weichen für die Zukunft stellen.

 

„Wir haben seit 2014 mit dem Nachwuchsförderzentrum umfangreiche Erfahrungen in der Diagnostik und Förderung von Talenten“, begründet Jugendvorstand Dr. Jonathan Rudingsdorfer die Bewerbung. Er ist gleichzeitig wissenschaftlicher Leiter des NFZ der Kickers-Frauen und hat über die Bedingungen optimaler Leistungsförderung bei Juniorinnen promoviert. „Nicht nur durch die Förderung vor Ort, sondern auch durch unsere bundesweiten Studien in anderen Leistungsteams verfügen wir über eine ganz besondere Expertise“. Nicht zuletzt sind die Kickers-Frauen mit acht Teams im Spielbetrieb der größte Verein für den weiblichen Fußball in Bayern.

 

Entsprechend haben die Kickers-Frauen ihre Vorbewerbung für die Pilotphase der FZLWs beim DFB eingereicht. Für die vom DFB erwarteten Rahmenbedingungen sehen sich die Kickers gut aufgestellt. „Wir haben in jedem Team lizenzierte Trainer:innen, drei Torwartrainer:innen, zwei Physiotherapeutinnen und zwei hauptamtliche Nachwuchskoordinator:innen“, beschreibt Rudingsdorfer die für einen reinen Amateurverein herausragenden Voraussetzungen. Und mit dem seit 2019 rundum sanierten Sportpark Heuchelhof mitsamt modernem Kunstrasenplatz sind auch die infrastrukturellen Bedingungen gegeben.

 

Knowhow und Nachwuchsarbeit als Zukunftsgarant

 

Dass die Kickers dabei mit reinen Profivereinen wie dem FC Bayern konkurrieren werden, nehmen die Verantwortlichen eher als Ehre denn als Herausforderung an. „Wir haben mit der vom DOSB mit dem Großen Stern in Silber ausgezeichneten Sport-OGS für Mädchen und der Kooperation mit der St. Ursula-Schule den klaren Fokus auf Talententwicklung, darin sind wir ausgesprochen gut“, so Gudrun Reinders, die als Vereinsvorstand diesen Bereich mit verantwortet. „Unsere Teams spielen seit Beginn an gegen Jungen und die Neustrukturierung am Übergang zu den Frauen passt sehr gut zum Konzept der FZLWs des DFB“, so Reinders.

 

Denn aktuell findet der Umbruch hin zur Integration der ersten eigenen Talente in die U23 und den Frauenbereich statt. „Das ist in dieser Saison als Umbruch auch eine erhebliche sportliche Herausforderung, langfristig werden im Leistungsfußball der Frauen aber nur zwei Konzepte erfolgreich sein“, ist sich auch Rudingsdorfer sicher. „Die einen werden mit viel Geld hochklassig spielen, die anderen, und dazu zählen wir, werden als Talentschmiede mit dem eigenen Nachwuchs die Basis für den Leistungsfußball stellen“. Vom langfristigen Erfolg des 2014 begonnen Weges sind sie am Würzburger Heuchelhof überzeugt.

 

Bundesweite Leistungsdiagnostik und Spielbetrieb gegen Jungen

 

Zum Portfolio der Bewerbung gehört nicht nur die personelle Situation und die sehr gute Infrastruktur, sondern auch das Knowhow. In mehreren bundesweiten Studien, u.a. zur optimalen Talentförderung und zur Verletzungsprävention, wurden die Eckpunkte der zukünftigen Entwicklung ebenso festgelegt wie in der Ausbildungsphilosophie. Die vom DFB erfolgte Umstellung auf Minifußball-Konzepte wird von den Kickers im Nachwuchsbereich schon seit zehn Jahren erfolgreich praktiziert. Auch die eigene Leistungsdiagnostik, ebenfalls hochklassig publiziert, basiert auf der Feststellung fußballerischer Kompetenzen in kleinen Spielformaten mit vielen spielerischen Aktionen der Nachwuchstalente.

 

Entsprechend zuversichtlich schauen die Kickers auf den weiteren Auswahlprozess des DFB. „Auf den ersten Blick sind wir aktuell vielleicht nur ein Dritt- oder Viertligist, aber unser Knowhow und die besonders erfolgreiche Nachwuchsarbeit sind eine klare Perspektive für eine erfolgreiche Zukunft ganz im Einklang mit den DFB-Anforderungen“, so Rudingsdorfer. Und ergänzt, wie zum Beweis für diesen Erfolg in der Zukunft, dass man ja in der Kreisliga der Jungen immerhin aktuell die Führende der Torschützenliste stelle. „Noch vor den vielen anderen Jungen“.

 

Foto: FWK-Frauen

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