Zwei Meistertitel und ein zweiter Platz im Bayerischen Pokalwettbewerb sind das Saldo der bislang erfolgreichsten Saison des Frauenfußballs am Heuchelhof. Und gleichzeitig eine gute Bilanz für drei verdiente Spielerinnen, an die nächste Generation zu übergeben.
Meike Bohn, Nicole Kreußer und Maria Pfau sind die letzten drei Spielerinnen jenes Teams, die in der Saison 2018/19 erstmals für den Frauenfußball am Heuchelhof aufliefen. Vier Jahre, eine Zweitliga-Saison und zwei bayerische Meistertitel später gehen die drei verdienten Führungsspielerinnen in den Ruhestand bzw. ziehen aus beruflichen Gründen in die Ferne. Und blicken dabei auf eine beachtliche Bilanz zurück.
Ein Jahrzehnt mit 402 Spielen
Insgesamt 402 Partien haben die drei Spielerinnen für den Würzburger Frauenfußball bestritten, zunächst ab 2012 seinerzeit unter der Flagge des ETSV Würzburg, dann übergangsweise für den SC Würzburg als Vorläufer für den Frauenfußball der Würzburger Kickers. Spitzenreiterin des Trios ist Nicole „Nicl“ Kreußer. In 205 Spielen hat sie 50 Tore erzielt, fünf Jahre ZweiteLiga und vier Jahre Dritte Liga gespielt. Neun Mal war sie in der Zeit für die „FuPa-Elf der Woche“ aufgestellt.
Im Einsatz für die Würzburgerinnen steht ihr Maria Pfau in nichts nach, wenn sie nicht zwei Jahre vom Leistungsfußball pausiert hätte. Die Spielführerin der FWK-Frauen kommt insgesamt auf 129 Spiele und als Mittelfeldspezialistin hat sie immerhin 19 Tore erzielt. Vier Jahre war sie Zweitliga-Spielerin und hat drei Jahre in der dritthöchsten Liga gespielt. Wie Kreußer auch war sie neun Mal in der „FuPa-Elf der Woche“ zu finden.
Eine tolle Zeit am Heuchelhof
Meike Bohn verlässt als dritte erfahrene Kraft die Rothosen. Sie wechselte 2018 vom TSV Crailsheim an den Heuchelhof und ist seither 68 Mal für die Kickers-Frauen aufgelaufen, 14 Tore hat die Innenverteidigerin erzielt. Mit sechs Treffern war sie in der vorigen Saison kurioserweise sogar auch die beste Torschützin des Teams. Während Pfau und Kreußer in den verdienten Fußballerinnen-Ruhestand gehen, wechselt Bohn aus beruflichen Gründen ihr Umfeld.
„Es fällt natürlich schon sehr schwer aufzuhören, aber nun kommen einfach neue Themen“, beschreibt Maria Pfau die Gründe für das Karriereende. „Mit dem Meistertitel und einem Pokalfight vor 450 Zuschauern aufzuhören ist natürlich schon ein tolles Gefühl“. Dem pflichtet Bohn bei und bedankt sich ausdrücklich bei den Kickers-Frauen. „Das war eine tolle Zeit, der Verein hat sich für besonders gute Bedingungen eingesetzt. Klar läuft nicht immer alles hundertprozentig, aber ich bin sehr dankbar. Wir haben die Rückkehr in die dritte Liga geschafft, da kann man erhobenen Hauptes gehen“, so die erfahrene Defensivspielerin.
Übergabe an die nächste Generation
Auch Kreußer, stets Garantin für die wichtigen Tore in engen Partien und über Jahre hinweg Laufwunder bei jedem Spiel, freut sich über die Erfolge zum Abschluss ihrer Zeit bei den Kickers-Frauen. „Ich denke, wir hatten alle viel Spaß und die Zeit am Heuchelhof war dann nochmal besonders intensiv. Was hier auf die Beine gestellt wird, ist bemerkenswert und eine sehr gute Chance für die neuen jungen Spielerinnen. Nun sollen sie mal unser Erbe gut vertreten“, so Kreußer mit einem Augenzwinkern.
Ausdrücklichen Dank und großen Respekt zollt Gudrun Reinders den drei Spielerinnen. „Über ein Jahrzehnt Woche für Woche auf dem Platz zu stehen und den hochklassigen Frauenfußball zu ermöglichen, das ist eine kaum vorstellbare Leistung“, so die Vorsitzende der Kickers-Frauen. „Dann aber nochmal alle Energie zu sammeln um den Wiederaufstieg in die dritte Liga zu packen, das zeigt Charakter“, und gibt den Spielerinnen damit nicht nur den Abschieds-Blumenstrauß vom Pokalfinale mit, sondern auch den allergrößten Dank für ihre Zeit im Würzburger Fußball.
Den drei Abgängen folgen in der kommenden Saison neben Neuzugängen von anderen Vereinen auch sechs Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen Talentschmiede. Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem die Kickers-Frauen ihre Leistungskader durch die eigenen Juniorinnen ergänzen und so langfristig als Ausbildungsverein die eigene Spielphilosophie entwickeln können. Meike Bohn, Nicole Kreußer und Maria Pfau haben durch ihre Leistungen, soviel ist sicher, der nächsten Generation ein gutes Fundament hinterlassen.
Foto: Paul Zottmann