Es gehört zum Markenkern der Kickers-Frauen, mehr als nur hochklassigen Fußball in einem ausgezeichneten Umfeld zu bieten. Zum Selbstverständnis gehört auch die Förderung der Spielerinnen neben dem Platz. Ein Tool zur Umsetzung dieses Ziels sind regelmäßige Workshops mit den Leistungsteams, in denen spezifische Themen gemeinsam erarbeitet werden. Im dritten Workshop ging es um die Themen Emotionen und Erfolg in Schule und Beruf.
Sonja Laugwitz ist nicht einfach nur Director Human Resources bei Garmin, sie ist auch eine mitreißende Rednerin, die ihre Zuhörerinnen gleich von Beginn an für ihr Thema zu begeistern weiß. Emotionen im Berufsleben gilt vielen noch als unprofessionell. In spannenden Teamchallenges und in ihrer Präsentation wird deutlich, dass Laugwitz von dieser Vorstellung so gar nichts hält. „Emotionen gehören zum Job dazu und sind wichtig, um sich ständig weiter zu entwickeln“, verrät sie den Spielerinnen der Kickers-Frauen. „Es ist einfach wichtig, sie richtig zu erkennen und produktiv einzusetzen“.
Parallelen zwischen Beruf und Leistungsfußball
Und auch wenn die erfahrene Personalerin sich selbst jede Analogie zum Fußball verkniffen hat, war der Transfer für die Leistungsspielerinnen zum Verhalten auf und neben dem Platz nur allzu leicht zu bewerkstelligen. „Wenn mir ein Fehler unterläuft, bin ich natürlich erst mal sauer auf mich und muss mich selbst schnell wieder auf das Spiel fokussieren“, beschreibt etwa Johanna Popp ihr Erleben. Die Keeperin und Promotionsstudentin an der Universität Würzburg fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Da sind persönlich adressierte Aufmunterungen eher hinderlich, die zeigen wir ja nur, dass alle meinen Fehler gesehen haben“.
Ein Steilpass, den die bei Garmin Würzburg für die Personalentwicklung zuständige Laugwitz gerne aufgreift. „Emotionen zu erkennen und zu merken, wie sie mein Handeln beeinflussen, ist der erste wichtige Schritt für einen produktiven Umgang“. Das sei im Job wie im Leistungssport sehr ähnlich. Ihre Teamchallenges machen dabei allen Spielerinnen deutlich, wie schnell positive Emotionen im Team aufkommen, wenn eine Herausforderung gemeinsam bewältigt wurde. „Schon kleine Teamerfolge sind da wichtig und sollten auch als solche von allen Wertschätzung erfahren“.
Authentisch eigene Emotionen einbringen
Aber auch für das Berufsleben gibt Laugwitz den jungen Spielerinnen viele wertvolle Tipps mit auf den Weg. Vor allem der Blick auf das, was im Bewerbungsgespräch entscheidend ist, fasziniert die am Workshop teilnehmenden 30 Spielerinnen. „Emotionen spielen da auf beiden Seiten eine ganz große Rolle“, verrät Laugwitz aus ihren Erfahrungen. Und fügt hinzu, dass bei allen Ratschlägen nicht vergessen werden darf, selbst immer authentisch zu bleiben. „Man selbst ist die beste Visitenkarte für die eigene Bewerbung. Stolz sein auf eigene Leistungen ist dabei genauso authentisch wie die eigene Neugier auf zukünftige Anforderungen im Beruf“.
Ein gutes Gefühl? Der gemeinsame Markenkern von Garmin und Kickers
Eigentlich war es während des vielseitigen Workshops nur bei diesem Teil ganz still. „Da haben alle Spielerinnen gebannt zugehört, da war die Neugierde riesig“. So hat Maren Fuchs, Vorstand für den Spielbetrieb der Frauen und selbst Teamleiterin Software Localization & Quality bei Garmin Würzburg, diesen besonderen Moment beim Workshop erlebt. Und fügt hinzu, dass es sehr beeindruckend war, wie alle Spielerinnen am Gelingen des immerhin achtstündigen Workshops mitgewirkt haben. „Jede hat sich eingebracht und man spürt richtig, wie das Team durch dieses Format gemeinsam an sich selbst wächst“.
Manchmal sei eben nicht nur die Tabelle ausschlaggebend, sondern vor allem die Förderung des Teams in seiner gesamten Entwicklung. Sonja Laugwitz zeigt sich jedenfalls beeindruckt. „Empowerment ist ein starkes Wort, aber ich gehe mit dem guten Gefühl aus diesem Workshop, dazu etwas beigetragen zu haben“. Und ein gutes Gefühl hatten auch die Spielerinnen. Ein gutes Gefühl gehört eben auch zum Markenkern von Garmin und den Kickers-Frauen.