Seit über zehn Jahren wird am Heuchelhof kontinuierlich der Nachwuchsbereich im Juniorinnen-Fußball aufgebaut. Zur neuen Saison wechseln die ersten acht Spielerinnen aus der eigenen Jugend zu den Frauen. Zwei von Ihnen sind schon seit zwölf Jahren dabei und haben es nicht nur bis zu den Frauen, sondern auch bis in die Süddeutsche Zeitung gebracht.
Als im März 2010 vier Mädchen auf dem Platz standen, war beides noch eher trist anzuschauen. Der Zustand des Sportgeländes am Heuchelhof und die Anzahl an Mädchen, die Gudrun Reinders seinerzeit für das erste Training begeistern konnte. Mittlerweile sind zwölf Jahre vergangen, das Sportgelände zwischen der Hochhaussiedlung auf der einen und den Reihenhäusern auf der anderen Seite ist zum hochmodernen Soccergirl-Sportpark Heuchelhof geworden und aus den vier Mädchen über 100 Nachwuchsspielerinnen in fünf Juniorinnen-Teams.
Geduld zahlt sich aus
Dass sich die Geduld und der Weg durch allerlei Höhen und Tiefen gelohnt hat, zeigt nun der erste Jahrgang aus der eigenen Talentschmiede. Acht Spielerinnen des Jahrgangs 2005 werden zur neuen Saison aus der U17 zu den Frauenteams wechseln. „Wir haben die letzten Jahre intensiv auf diesen Moment hin gearbeitet und unseren Nachwuchs auch durch die schwierigen Corona-Jahre hinweg gefördert“, beschreibt Gudrun Reinders die Erfolge.
Julia Forster und Elena Roth sind zu Beginn der U17 an den Heuchelhof gewechselt, Alina Klingler, Lea Schirmer und Maria Schmolke gehören ebenso seit der U14 zur Kickers-Familie wie auch Julia Kneitz. Und dann sind da noch die Zwillinge Laura und Leonie Maier, die eine ganz besondere Geschichte mit dem Heuchelhof verbindet.
Der Weg in die Süddeutsche Zeitung
„Laura und Leonie gehörten zu den allerersten Bambinas, sind also bereits seit der U8 bei uns“, so Reinders, die die beiden selbst noch trainiert hat. Über zehn Jahre sind das mittlerweile und neben vielen sportlichen Erfolgen, darunter die bayerische Schulmeisterschaft sowie der Aufstieg in die Bayernliga in der abgelaufenen Saison, haben es die beiden noch zusätzlich zu besonderer Berühmtheit gebracht.
Am 27. Dezember 2012, also nur knapp eineinhalb Jahre nach Gründung des Mädchenfußballs, titelte die Süddeutsche Zeitung im Sportteil im Großformat: „Leonie Reus und Laura Schweinsteiger“ und spielte damit auf die besonderen Talente der beiden Geschwister an. Hintergrund war die im gleichen Jahr erfolgte Auszeichnung des Mädchenfußballs am Heuchelhof im Rahmen des Bundeswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“, zu dessen Verleihung seinerzeit auch Steffi Jones erschienen war.
Nachwuchs als Grundgerüst für die Zukunft
Nach dieser aufregenden Vergangenheit soll nun für die 2005er des Vereins eine aufregende Zukunft beginnen. „Wir setzen seit unseren Erfahrungen in der 2. Bundesliga bewusst und verstärkt auf unsere jungen Talente aus der eigenen Nachwuchsarbeit. Sie werden unser Grundgerüst für unsere erfolgreiche Zukunft bilden“, so Reinders. Dass das Konzept der Nachwuchsförderung erfolgreich sein wird, daran haben Gudrun Reinders und das Team keinen Zweifel. Schließlich wusste schon der Apple-Gründer und Visionär Steve Jobs, dass Beharrlichkeit den Unterschied zwischen erfolgreichen und nicht-erfolgreichen Unternehmungen ausmacht. Und Beharrlichkeit haben die Kickers-Frauen in den letzten zwölf Jahren durchaus bewiesen.
V.l.n.r.: Leonie Maier, Julia Forster, Lea Schirmer, Julia Kneitz, Maria Schmolke, Alina Klinger, Laura Maier (es fehlt: Elena Roth)