In einem packenden Pokal-Krimi erzielen die Kickers-Frauen in der letzten Sekunde den Ausgleich und entscheiden im Elfmeterschießen die Partie für sich. Über weite Strecken dominieren die Würzburgerinnen in der Akon-Arena das Spiel und belohnen sich am Ende mit dem Einzug ins Halbfinale des Verbandspokals.
Es war eine echte Premiere der Würzburger Kickers. Seit ihrem Bestehen spielten zum ersten Mal die Frauen im Dress der Rothosen in der Akon-Arena am Dallenberg und trugen mit dem ersten Spiel auch gleich den ersten historischen Sieg vor über 300 Zuschauer:innen in die Vereinschronik ein.
Denn im Anschluss an die Regionalliga-Partie der Männer gegen Illertissen (Endstand 1:1) empfingen die Kickers-Frauen am Doppelspieltag den 1. FFC Hof am Dallenberg. Im Viertelfinale des Verbandspokals stand der Elf von Gregor Opfermann mit den Regionalligistinnen eine schwere Aufgabe bevor, die sich im Verlauf des Spiels zunächst durchaus als lösbare Aufgabe zu erweisen schien.
Veränderung auf vier Positionen
Opfermann hatte im Vergleich zum Ligaspiel gegen Forstern auf einigen Positionen rotiert. So rückten Franziska Simon, Jule Dickmeis, Franka Ziegler und Viktoria Maidhof in die Startelf und das Team ließ sich von der Rotation unbeeindruckt auf einen systematischen Spielaufbau ein. Defensiv wurde zumeist ohne große Aufregung und souverän verteidigt, nur das berühmte letzte Drittel wurde zu selten torgefährlich erreicht.
Bereits in der 28. Minute musste Sibel Meyer verletzt vom Platz, für sie kam die am Wochenende noch in der Startelf stehende Lea Schrenk und übernahm die Abwehraufgaben auf der rechten Seite. Hof wechselte in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte gleich drei Mal, was sich letztlich auch in der zu dem Zeitpunkt nicht absehbaren 1:0-Führung durch Marie Baumgärtner in der 54. Minute bemerkbar machte. Aus knapp 15 Metern konnte die Hoferin nahezu unbedrängt abschließen, vorausgegangen war dem Tor ein zügig aufgezogener Konter.
Packende Schlussphase wird belohnt
In den kommenden 35 Minuten fanden die Würzburgerinnen zwar wieder besser ins Spiel, Hof verteidigte aber die Gefahrenzone routiniert, so dass erst ab der 85. Minute mehr Dramaturgie ins Spiel kam. Dann aber mit voller Ladung. Zunächst setzte Nicole Kreußer einen sehenswerten Fallrückzieher an die Latte, dann klärten die Hoferinnen auf der Linie einen im Tumult umher irrenden Ball ehe Sophia Klärle in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einer Ecke von Maria Pfau aus kurzer Entfernung den Ausgleich erzielte.
Da hatten die Rothosen eine Phase mit intensivem Vorwärtsdrang hinter sich gebracht und sich und die mitfiebernden und lautstark unterstützenden Fans auf der Haupttribüne der Akon-Arena mit dem späten Ausgleich belohnt. Im anschließenden Elfmeterschießen beweisen die Gastgeberinnen letztlich die besseren Nerven. Nicole Kreußer, Maria Pfau, Laura Gerst und schließlich Sophia Klärle trafen souverän, auf der anderen Seite konnte die im gesamten Spiel stets überzeugende Luisa Sterzenbach ihre Leistung mit zwei gehaltenen Elfmetern nochmals besonders herausstellen.
Im Halbfinale warten nun entweder der SV Weinberg, die Vorjahressiegerinnen von Wacker München oder die TuS Bad Aibling auf die Rothosen. Gegen Aibling geht es bereits am kommenden Samstag in der Bayernliga zum weiteren Ausbau der Tabellenführung. Und wer auch immer den Kickers-Frauen zugelost wird, es wird hoffentlich das zweite Frauenspiel in der Kickers-Geschichte in der Akon-Arena.
Foto: Paul Zottmann