Gelungene Revanche der Zweiten

Was in der letzten Saison noch wenig schmeichelhaft für die Kickers-Zweite ausging, nahm vor heimischer Kulisse in dieser Saison eine sehr gute Wendung für das team von Eugen Ungefuch, auch wenn der das Spiel nicht mehr so ganz zuende coachen konnte. Warum beim Sieg dann noch ein besonderer Freistoß eine Rolle spielte.

Als gäbe es einen vereinsinternen Wettstreit um die meisten gelben Karten für Trainer:innen, hat Eugen Ungefuch beim sonntäglichen Heimspiel gegen den TSV Keilberg die Meßlatte für seine Kolleg:innen recht hoch gehängt. Der erfahrene Coach der Zweiten kassierte während der zweiten Halbzeit zunächst gelb, weil es offenbar unterschiedliche Sichtweisen auf das Spielgeschehen gab, aber nur eine Seite gelbe Karten zu verteilen hat. Den Austausch von Ungefuch mit seinem Kollegen aus Keilberg ahndete der Unparteiische dann mit der zweiten Gelben, so dass Ungefuch die letzten zehn Minuten von etwas weiter außerhalb begutachten konnte.

Bis dahin hatte der Coach eine gute Partie seiner Zweiten gesehen. Auch wenn Keilberg anfangs in Führung ging und im Wesentlichen das Mittel der langen Bälle über halblinks einsetzte,  blieb das Team um Spielführerin Franziska Gibhardt entspannt und zog ein ansehnliches Kombinationsspiel durch die gegnerischen Reihen durch. Dass Jana Gotthard in der 35. Minute ausglich, war dennoch eher Zufallsprodukt als gewollter Kunstschuss. Ihr als Flanke gedachter Freistoß hatte an Umwegen kein Interesse und senkte sich einfach direkt unter die Latte ins Tor.

Auch in der zweiten Halbzeit war es ein erneuter Freistoß, der die Kickers-Reserve verdient in Führung brachte. Laura Gerst wartete nicht erst ab, bis die Gegnerinnen sich vor dem nicht gesperrten Ball auftürmten und lagerte den Ball in der rechten langen Ecke ein, während die Keilberger Keeperin noch am linken Pfosten lehnte. Überhaupt war die Torfrau der Gäste an dem Tag nicht immer von Fortune geprägt. Denn owbohl sie insgesamt ein sehr solides und sicheres Spiel machte, rutschte ihr ein scharfer Rückpass der eigenen Mitspielerin unglücklich unter dem Stiefel durch.

Da waren 64 Minuten gespielt und Jana Gotthard erhöhte kaum zwei Minuten später durch einen ansehnlichen Abschluss zum 4:1-Endstand. Was danach dann vor sich ging, war - wie benannt - vor allem an der Seitenlinie spektakulär, denn in der 78. Minute sah Coach Ungefuch besagte Doppel-Gelb-Wird-zu-Rot-Karte.  Das änderte nichts an der gelungenen Revanche und einem sicher eingefahrenen Dreier. 

Fotos: Paul Zottmann